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Das Netzwerk 2009


oles@ovh.net
03.02.09, 22:22
Guten Tag,

die Netzwerknutzung von OVH hat heute eine Bandbreite von 172 Gbit/s zum Internet überschritten. Das ist nicht schlecht. Unsere Vorhersagen von Ende 2007 waren also mehr oder weniger korrekt, denn im Laufe des Jahres 2008 hat unser Netzwerk seine Grösse verdoppelt. Dabei haben wir uns, als wir Ende 2007 angekündigt haben, dass wir Ende 2008 150 Gbit/s überschreiten würden, selbst gefragt: "Was erzählen wir denn da? Wir werden es niemals schaffen, so viel Traffic zu generieren"... aber das geht ganz schnell. Deshalb haben wir dann 2008 unser Programm umfangreicher Investitionen in unser Netzwerk weiter fortgesetzt, denn ein Hoster ohne Netz ist wie ein polnischer Supermarkt während des Bürgerkriegs 1980: man stellt sich in einer Schlange an und hofft dass, es eines Tages etwas gibt, obwohl unverändert der Grundsatz gilt "es gibt nichts, und es wird nichts geben". Kurz gesagt, was ist der Mehrwert von OVH gegenüber der Konkurrenz? Das ist auch unser eigenes Netzwerk.

Wir glauben nämlich, dass ein Grossteil des Erfolgs unserer Angebote auf die Qualität unseres Netzwerks zurückzuführen ist. Heute haben wir mehr als 420 Gbit/s an Interconnectionkapazität zwischen OVH und dem Internet und unser Netzwerk erstreckt sich von Madrid bis Warschau und von London bis Wien. Und dies alles mit dem Ziel, unseren eigenen Traffic selbst zwischen unseren Datacentern (Paris, Roubaix) und den Nutzern überall in Europa transportieren zu können. So geschildert klingt das richtig gut, oder? Und weiter: nur auf diese Art und Weise wissen wir sicher, dass der Weg, den ein IP Paket nimmt, so kurz wie möglich ist, und dass es keine Überlastung irgendwo im Netzwerk gibt. Also das totale Vertrauen.

Aufgrund unseres Bandbreitenverbrauchs der letzten 10 Jahre und Ihrer Bestellungen von Januar 2009 schätzen wir, dass unser Netzwerk 2009 seine Grösse erneut verdoppeln dürfte. Schluss mit lustig. Wir planen zwischen 300 und 350 Gbit/s Ende 2009 verwendeter Bandbreite ein. Wir gehen also von diesen Zahlen aus, um unser Netzwerk 2009 auszubauen. Und um diesen Traffic mit ausgezeichneter Qualität bewältigen zu können, müssen wir über etwa 800 bis 850 Gbit/s (fast 1 Tbit/s!) an gesicherter Netzwerkkapazität überall in Europa verfügen.

Wir haben die Monate Dezember und Januar damit verbracht, darüber nachzudenken (autsch) wie man ein solches Netzwerk einrichten könnte, qualitativ hochwertig, günstig und in wenigen Wochen. Deshalb werden die umfangreichen Investitionen in unser Netzwerk 2009 weiter fortgesetzt. In 3 bis 5 Wochen werden wir 100 Gbit/s zwischen Roubaix und Frankfurt haben (10 x 10G). Wir haben beschlossen, die Einrichtung der 100 Gbit/s zwischen Roubaix und London zu beschleunigen (liegt auf meinem Schreibtisch, muss nur noch unterschrieben werden). Wir prüfen einen Austausch des DWDM Equipments (Huawei) zwischen Roubaix und Paris durch Infinera und dann ein Upgrade der beiden Infinera Links Roubaix/Paris von 2x100 Gbit/s auf 2x200 Gbit/s (die Entscheidung sollte diese Woche fallen). Und dann bleibt noch die Frage der Einrichtung des 100 Gbit/s Links London/Amsterdam, ein technisch gesehen sehr komplexes Projekt, da etwa 220 Kilometer ohne Auffrischung des optischen Signals überbrückt werden müssen. Das Ziel ist es, einen Ring Roubaix/London/Amsterdam/Roubaix mit 100 Gbit/s einzurichten. Warum diese Arbeiten? Diese werden es uns erlauben, 2 neue VSS Router von Cisco direkt bei den Peeringpunkten und Transitanbietern zu interconnecten, ohne über Backbonerouter gehen zu müssen. Direkte Verbindung also. Lasst uns nun über Transit sprechen.

Diese Woche werden wir die Transitanbieter auswählen, von denen wir 15x10 Gbit/s Links in London und Amsterdam beziehen werden (die wir über unser eigenes Netzwerk bis zum Datacenter in Roubaix transportieren werden). Wir haben uns deswegen mit Teleglobe, Global Crossing, Level3 und Telia in Verbindung gesetzt. Wir warten auf die Angebote. Wir werden uns auch an den neuen Peeringpunkten in den nordischen Ländern (DK, SE, NO) interkonnektieren, den Link Amsterdam/Warschau mit 2x10 Gbit/s verstärken, die 3 wichtigsten Peeringpunkte (Decix, Amsix, Linx) mit neuen Routern und zusätzlichen 10G für Interconnection absichern und Vereinbarungen mit einigen Anbietern, mit denen wir sehr viel Traffic austauschen, prüfen.
Warum reden wir nicht über das Netzwerk in Südeuropa? Weil komischerweise die Anbieter im Süden nur geringe nationale Netzwerkkapazitäten haben, aber überraschend grosse, wenn es um Paris, Frankfurt oder sogar Amsterdam und London geht. Das ist überraschend, aber es ist auch einfacher mit einem italienischen Anbieter mit 10G bei Amsix (Amsterdam) zu peeren als bei MIX (Mailand). Ausserdem verbrauchen unsere ES und IT Kunden nur sehr wenig Bandbreite, und dies trotz unseres Appels "Lieber ES Kunde, können Sie bitte mehr Bandbreite verbrauchen? Im Voraus vielen Dank!" Keine Antwort. Kurz gesagt, wir geben in den nördlichen Ländern wie NL, DK, SE und NO Gas, um den Start der Filialen in dieser Region vorzubereiten, und beobachten die Entwicklungen bei der Bandbreite im Süden.

Dieses ganze Netzwerk ist auch auf ChtIX.eu verfügbar. Die Mundpropaganda beginnt zu wirken. Es ist sehr interessant, gleichzeitig mit IT, BE, CH, ES oder PL Kunden zu arbeiten, um ihnen ein günstige und qualitativ hochwertige Lösung anbieten zu können.

Normalerweise sollte alles so wie geplant über die Bühne gehen. Ihre Serverbestellungen sind seit Anfang 2009 weiter angestiegen, was es uns erlaubt, schneller in das Netzwerk zu investieren. Wir haben immer mehr Kunden, die 1 Gbit/s Business SLA bestellen... auch das geht schnell. Wir übernehmen das Hosting einiger grosser Projekte, die bisher bei gewissen unserer europäischen Konkurrenten waren. Und ganz langsam etablieren wir uns in jedem neuen Land, in dem wir eine Filiale eröffnen. Wir starten im Moment PT, und werden NL innerhalb der nächsten Wochen starten...

Mit freundlichen Grüssen

Octave